top of page

Reise zum Mittelpunkt der Erde

  • cboehme3
  • 30. Juli 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Aug. 2022

Hola, für uns ging es heute mit dem Taxi ins historische Zentrum von Quito. Da gibt es sehr viele enge Gassen und sehr viele Menschen tummeln sich dort. Über der Stadt thront eine riesige Engelsstatue.

Wir haben 326 Stufen zum Engel erklommen, um mit dieser wunderschönen Aussicht belohnt zu werden.

Nach der Sporteinheit aßen wir in einem kleinen Kaffee quesadilla quiteña. Das ist ein typisches Gebäck aus Quito. Es war sehr süß und lecker und unten knusprig, wie eine Art Kuchen auf einer Oblate, aber dünner und knuspriger. Es ist schwer zu beschreiben. Dazu gab es mit Sahne gefüllte Blätterteiglocken.

Gut gestärkt haben wir uns die Basílica del Voto Nacional (dt.: Basílika des nationalen Gelübdes) oder Basílica Sagrado Corazón de Jésus, Patrono del Ecuador (dt.: Basilika des Heiligsten Herzens Jesu, Schutzpatron von Ecuador) angesehen. Eine beindruckende Kathedrale im gotischen Stiel, die bereits von Weitem die Silhouette der Stadt prägt.

Ganz in der Nähe war ein Reisebüro, welches Reisen zum Äquator anbot. Da mussten wir nicht lange nachdenken und schwups ging es für uns 20 km nach Norden zum Äquator. "La Mitad del Mundo" (dt.: Mitte der Welt) ist ein ca. 30 m hohes Monument, an der Stelle, an der der erste Europäer die genaue Position des Äquators bestimme. Ecuador ist das einzige Land Südamerikas, an dem der Äquator an festen, natürlichen Orientierungspunkten, den Gipfeln der Anden, verläuft. Ansonsten verläuft er immer nur durch sich ständig verändernden Regenwald. Damals waren allerdings feste Bezugspunkte nötig, um die Himmelskörper zu beobachten und somit die Position des Äquators zu bestimmen.

Heute weiß man, mittels GPS, dass der wahre Äquator ca. 240 m weiter nördlich von dem Monument liegt. Allerdings wussten die Uhreinwohner Ecuadors schon lange vor der Erfindung des GPS, dass sich der Äquator genau an dieser Stelle befindet. Wie das? Direkt auf dem Äquator verliert alles, was sich genau darauf befindet für einige Minuten am Tag vollkommen seinen Schatten. Dies ist an keinem anderen Ort der Welt der Fall. Somit war es den Ureinwohnern Ecuadors schon lange vor den Europäern möglich, die genaue Position des Äquators zu bestimmen. Manche Stämme richten beispielsweise ihre Gräber an der "Sonnenlinie" aus.

Auf dem Bild steht Maja genau auf dem Äquator, Goomaral steht auf der Nordhalbkugel und Carolin auf der Südhalbkugel. Im Museo de sito intiñan haben wir außer über die Mitte der Welt auch wir viel über die indigene Bevölkerung Ecuadors erfahren. Diese machen rund 18 % der 18 Mio. Einwohner Ecuadors aus. Wir haben gelernt, wie die berühmten Schrumpfköpfe (Tsanta) hergestellt werden. Sie wurden (und werden zum Teil auch heute noch) um den Hals getragen und drückten Stärke aus. Je mehr ein Mann um den Hals trug, desto mehr Feinde hat er im Kampf besiegt.

Oder wie konnten die Menschen die Jahreszeiten bestimmen? Bei uns werden die Tage im Winter kürzer und im Sommer wieder Länger, aber hier geht jeden Morgen um 6 die Sonne auf und am Abend geht sie um 6 Wieder unter. Jeden Tag, Tag für Tag. Auch das Klima ändert sich hier im Jahresverlauf nicht, weshalb man auch vom Tageszeitenklima spricht. Und dennoch hatten sie ihre Aussahtpläne über das Jahr verteilt. Die Lösung dieses Rätsels besteht im Einfallswinkel der Sonne. Wenn es auf der Nordhalbkugel bei uns Sommer ist, steht die Sonne immer im Norden. Haben wir Winter, ist die Sonne immer im Süden.

Wir haben auch eine Reihe von Experimenten gemacht, die bewiesen, dass wir tatsächlich am Äquator waren. Es wurde ein Becken mit Wasser gefüllt und dann der Stöpsel gezogen. Auf der Nordhalbkugel lief das Wasser gegen den Uhrzeigerinn ab, auf der Südhalbkugel im Uhrzeigersinn und genau auf der roten Linie, die den Äquator markiert, bildete sich gar kein Strudel, das Wasser floss einfach nur nach unten. Aufgrund der fehlenden Corioliskraft gibt es in Ecuador auch keine Wirbelstürme. Und es ist mit etwas Geschick möglich, ein rohes Ei auf einem Nagel zu balancieren. Carolin ist das gelungen und sie hat dafür sogar ein Diploma erhalten.

Am Ende durften wir uns sogar einen Stempel in unseren Reisepass eintragen lassen und haben noch ein Lama gesehen.

Mit sehr viel neuem Wissen geht es für uns jetzt ins Bett.

Bis bald Carolin, Maja und Goomaral



 
 
 

Comments


Ecuador Reise HS Wismar

©2022 von Ecuador Reise HS Wismar. Erstellt mit Wix.com

bottom of page