Spaziergang im Regenwald
- cboehme3
- 17. Aug. 2022
- 2 Min. Lesezeit
Hola, wir haben heute Morgen einen Spaziergang im Regenwald gemacht. Es war wunderschön und zugleich sehr anstrengend aufgrund der Hitze. Wir haben Kamerafallen aufgestellt, um Daten über die wilden Tiere hier zu sammeln. Dabei haben wir auch einen der berühmten Urwaldriesen gefunden. Sie können über 1000 Jahre alt werden und haben Brettwurzeln, die sie stabilisieren. Dieser hier ist mit schätzungsweise 400 Jahren allerdings noch ein Teenager.

Interessant ist auch, dass die Bäume hier keine Jahresringe haben, denn diese entstehen ja im Laufe eines Jahres durch den Wechsel der Jahreszeiten. Hier gibt es allerdings keine Jahreszeiten und somit keine Jahresringe. Im Regenwald gibt es bis zu 300 verschiedene Baumarten auf einem Hektar; zum Vergleich: In unseren Laubwäldern sind es höchstens zwischen 10 und 20. Mit der großen Fülle an Pflanzen geht auch eine große Vielfalt an Tieren einher. Einige davon konnten wir auf unserem Weg heute auch sehen. So wie diese Wolfspinne, von der wir sogar ihr Exoskelett gefunden haben.

Außerdem haben wir gelernt, wie man aus Palmenblättern eine Handtasche, eine Matratze und einen Regenschirm macht. Palmen sind die am meisten genutzten Pflanzen von den indigenen Völkern hier.
Danach gab es Mittagessen zur Stärkung. Nach dem Mittag brauchte ich erstmal einen Mittagschlaf. Maja und Goomaral sind zum Fischen gefahren. Die Fische wurden allerdings nicht geangelt, sondern mit einem Netz gefangen. Anschließend haben wir die Fische auseinandergenommen, um Gewebeproben zu nehmen. Von jedem Fisch haben wir die Kiemen, den Magen und ein Teil des Muskelfleisches entnommen, um diese Teile auf Mikroplastik zu untersuchen.
Zum Abendessen gab es wie schon zum Mittag wieder ein Buffet, von dem sich jeder nehmen konnte, was er wollte. Gut gesättigt haben wir dann am Abend einen Vortrag über die Effekte des Klimawandels auf die Biodiversität und Ökosysteme gehört. Wie so oft war der Vortrag auf Spanisch, aber die Folien auf Englisch, so war es uns möglich zu verstehen, worum es ging.
Nach der Vorlesung haben wir noch die Proben für die DNA-Extraktion vorbereitet für morgen. Manche waren von den gefangen Fischen und andere von Fröschen. Die Frösche wurden allerdings nicht getötet, sondern ihnen wurde nur ein Zeh abgeschnitten und dann wurden sie wieder hüpfen gelassen. Das ist für die Frösche gar nicht so schlimm, da sie in ihrer Haut Antibiotika produzieren und sich solche Wunden somit nicht wie bei uns entzünden können, sondern schnell abheilen. In der Natur haben die Frösche nämlich sehr viele Fressfeinde und werden oft angegriffen und verletzt, da hat sich die Evolution diesen Trick mit der integrierten Hausapotheke einfallen lassen. Für uns geht’s jetzt ins Bett.
Hasta mañana Carolin, Maja und Goomaral
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