Hola, wir wollten heute Paragliding machen. Am Morgen sah das Wetter allerdings noch nicht so gut aus, also fragten wir nach, ob das geht. Der Mann, über dessen Büro wir das gemacht haben, meinte, dass das Wetter großartig ist für das Vorhaben. Wir buchten dann einen Termin am Nachmittag. Außerdem hat er uns auch eine Empfehlung gegeben, wo wir gut frühstücken können. Also sind wir in ein schönes kleines Caffè gegangen, wo es sehr leckere Frühstücksmenüs gab. Wir saßen dort eine ganze Weile und haben gegessen und gequatscht.
An der einen Wand war ein Bild, auf dem in Frakturschrift stand: „Eßt Vollkornbrot, denn es ist besser und gesunder“, außerdem gab es dort auch „Pan alemán“, also deutsches Brot. Mauricio hatte mir schon erzählt, dass es hier eine große deutsche Gemeinschaft gibt. Die Brötchen waren tatsächlich aus Vollkorn und das erste Mal, dass wir kein süßes Brot hatten.
Pedro hatte heute Geburtstag, aber wir haben am Anfang so getan, als wüssten wir von nichts. Dann haben wir ihm einen Kuchen gekauft und Geburtstagskerzen drauf gemacht und im Zimmer der Jungs geklopft. Als Lukas dann die Tür geöffnet hat, sind mit einem Mal alle Kerzen aus gewesen. Also haben wir sie schnell wieder an gemacht und sind dann mit „Cumpleaños feliz“ in das Zimmer gekommen. Pedro war so überrascht und gerührt, dass ihm gleich Tränen in die Augen kamen.
Wir haben dann alle den Kuchen gegessen und danach kam der große Shock. Den ganzen Tag über war das Wetter besser und besser geworden und es kam sogar die Sonne heraus. Doch plötzlich fing es an zu regnen und regnete sich auch erstmal ein. Das war eine viertel Stunde, bevor es zum Paragliding los gehen sollte. Wir sind dann runter in den Laden, über den wir gebucht hatten und haben nachgefragt, was jetzt los ist. Der Mann dort meinte nur, dass das schon in Ordnung ist, denn dort wo wir hinfahren würden, wäre das Wetter gut. Außerdem ist es normal für Baños, denn wir sind hier, wie schon in Sumak, in den Nebelwäldern, was bedeutet, dass es hier viel regnet. Die warmen und feuchten Luftmassen des Amazonasbeckens steigen hier auf und regnen sich ab, um die Anden zu überqueren. Wir sind dann im Kleinbus mit ein paar anderen losgefahren Richtung Startplatz. Die Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde und tatsächlich war dort kein Regen mehr.
Es konnten immer zwei Leute gleichzeitig fliegen. Der erste, der von uns startete, war Lukas. Aber während die andere Frau, die gleichzeitig mit ihm flog immer höher und höher stieg, hatte Lukas Gleitschirmführer Probleme aufzusteigen. Die beiden haben dann nach etwa 10 Minuten eine Bruchlandung im Maisfeld gemacht und wurden mit dem Auto wieder eingesammelt. Die restliche Flugzeit hat Lukas dann an Joel abgegeben, dieser konnte sich das Abenteuer leider nicht leisten, aber so durfte er auch in die Luft und hat sich sehr darüber gefreut. Das war das zweite Mal heute, dass Tränchen kullerten.
Nach Lukas war ich die nächste in der Luft, für mich endete der Flug zum Glück nicht in einer Bruchlandung. Das Gefühl dort oben zu fliegen war wunderbar. Es war so friedlich und schön dort oben. Ich habe es sehr genossen mit den Füßen so weit über dem Boden zu baumeln und einen schier endlos weiten Blick zu haben. Ich habe eine gute halbe Stunde dort oben verbringen dürfen und habe jede Sekunde davon genossen.
Auch Goomaral hat den Flug auch sehr genossen, wir konnten sie am Boden Lachen und Jauchzen hören. Maja hingegen war nicht ganz so glücklich mit dem Flug, ihr ging es schon vorher am Tag nicht gut und dort oben wurde ihr dann ziemlich schlecht. Aber auch sie ist heil wieder unten angekommen. Pedro war der letzte von uns, der abheben durfte. Er hat auch sichtlich viel Spaß gehabt und ich denke, dass es für ihn heute ein unvergesslicher Geburtstag gewesen ist.
Nachdem wir alle wieder eingesammelt haben, denn die letzte Frau, die geflogen ist, hat auch eine Bruchlandung im Feld gemacht, sind wir zurück nach Baños gefahren.
Dort haben wir dann Abendrot gegessen. In einem der vielen Restaurants haben wir uns alle das Tagesmenü bestellt. Dieses bestand aus Reis, Pommes, Fleisch nach Wahl, Linsen und Salat.
Da es Maja immer noch nicht gut ging und Lukas schon seit Wochen Magenprobleme hat, sind wir dann einfach ins Hotstel zurück.
Heute war ein super schöner Tag und wir haben unvergessliche Erinnerungen gesammelt. Hoffentlich ist das Wetter morgen schön, so dass wir unseren Abenteuerurlaub fortsetzten können.
Hasta mañana Carolin, Maja und Goomaral
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